Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Diskussionen und Berichte zu historischen Nachbauten und deren Erprobung
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Franz
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

Hallo Zusammen!

Der Anzug und das Helmgerüst sind heute eingetroffen!
Jacke mit angesetzten Armen.  Das Kopfteil sieht hier zu klein aus, das liegt an der Perspektive,   Das Leder ist schön geschmeidig, man bewegt sich darin sehr leicht.  Mit den Armen nach oben gestreckt passt man gerade so hinein.
Jacke mit angesetzten Armen. Das Kopfteil sieht hier zu klein aus, das liegt an der Perspektive, Das Leder ist schön geschmeidig, man bewegt sich darin sehr leicht. Mit den Armen nach oben gestreckt passt man gerade so hinein.
Hose mit Bauchkausche.
Hose mit Bauchkausche.
Stiefel mit Kauschen.  Der Kauscheninnendurchmesser passt gerade so über Ferse und Rist. . . .
Stiefel mit Kauschen. Der Kauscheninnendurchmesser passt gerade so über Ferse und Rist. . . .
Helmgestell
Helmgestell
Das Leder legt sich schön in die Kauschen, wirft keine Falten.

Schlauchanschlüsse, Helmfenster, Bleischuhe und Achselgewichte fehlen noch.
Mit dem Bau des Balgen kann hoffentlich bald begonnen werden.

: )
Franz
Zuletzt geändert von Franz am Sa 29. Sep 2018, 13:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Franz
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

Lederfans,

schaut mal, das Helmgerüst ist in den Anzug montiert:
L1200850#.jpg
L1200849#.jpg
Der Helm wird erst unter etwas Überdruck kugelförmig.

Unser Testtaucher wird ein Schulterpolster benötigen, das Gestäbe drückt auf die Schultern. Mit den Bleigewichten wird das sonst unangenehm. . .

Mit kreeftigem Gruß,
: )
Franz
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oxydiver
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von oxydiver »

Hallo Franz,

Sieht doch authentisch gut aus. Unter Wasser drückt der Helm sicher nicht mehr. Im Gegenteil. Die Gewichtsgurte müssen wir geschickt über den Schulterbügeln fixieren.

Gruß Micha
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Franz
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

Hallo Micha,

ja, der Anzug sieht authentisch aus.

Der Schneider hat die Hosenträger vergessen, die Hose ist wieder auf dem Weg nach Maxain. Ohne Träger rutscht die Hose wegen der Bauchkausche nach unten, das Anziehen wäre umständlich. Hosen und Stiefel müssen wir nur einmal verbinden, die können zusammenbleiben.

Die Bügel drücken spürbar nur vom Gewicht des Helms. Ich würde raten ein gefaltetes Handtuch über die Schultern zu legen damit es nicht zu unangenehm wird bis man ins Wasser kommt.

Ich frage mich, warum Kreeft Stiefel verwendet hat? Hose und Stiefeln hätten auch aus einem Teil gemacht werden können. Vielleicht um zerschlissene Stiefel leichter austauschen zu können. Oder die Lederteile waren einfach nicht groß genug. . .

: )
Franz
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oxydiver
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von oxydiver »

Moin,

eines der wichtigsten Aufgaben ist nun noch das Einfetten/Abdichten des Anzugs selbst, darum wollte sich ja wohl Hr. Förster kümmern. Die verschiedensten historischen Mischungen und Lösungsansätze hatten wir ja hier schon weiter vorn beschrieben. Und natürlich der Balg, darauf bin ich (physikalisch) besonders gespannt. Mal sehen wann wir das Ganze nun endlich testen können.

Gruß Micha
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Franz
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

Hai!

Schaut mal, hier die Patentzeichnungen zum Blasebalg von Deane für seinen Feuerwehrhelm
aus dem Jahr 1823. Björn Kahrs hat sie mir geschickt.
Deane's patentsøknad med tegninger#-6##.jpg
Deane's patentsøknad med tegninger#-10##.jpg
Hier der zugehörige Text als PDF:
Patentschrift#.pdf
(5.16 MiB) 1352-mal heruntergeladen
Die Funktion dieses doppelten Balgen ist rätselhaft wenn man die Zeichnung ansieht, ich habe unseren Orgelbauer dazu befragt:

Hallo Herr Rothbrust,
das Gestänge verläuft außerhalb der beiden Bälge und ist mit dem unteren verbunden. Der untere drückt den Wind in den oberen "Magazinbalg", der mit Gewichten belastet ist. Der obere balg ist also ein reiner Magazinbalg, somit strömt durch den Schlauch immer ein konstanter gleichbleibender Wind, unabhängig von der Schöpfgeschwindigkeit und den Pausen zum wiederbefüllen. Dann machen auch die Rückschlagklappen Sinn.

Grüße aus Waldkirch,
Heinz Jäger


Man muß die richtigen Leute fragen. . .
: )
Franz
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Lothar
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Lothar »

Hallo,
im Archiv ist eine etwas besser lesbare Version des Patentes:
uk004869-dean-rauchhelm-1823-s.pdf
(1.68 MiB) 4508-mal heruntergeladen
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Franz
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

Hallo Zusammen,

Rob ist mit dem Helmfenster, den Schlauchanschlüssen und den Bleischuhen fertig.
20180706_173729#.jpg
Die Teile sind seit gestern auf dem Postweg hierher und sollten Anfang nächster Woche eintreffen.

Gruß,
Franz
Zuletzt geändert von Franz am Sa 21. Jul 2018, 14:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Franz
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

Kreeftler,

das ging schneller als erwartet, die Metallteile kamen per Kurier:
Helmfenster von außen.  Die kleinen Sechskanntschrauben tausche ich gegen Rundkopfschrauben aus.
Helmfenster von außen. Die kleinen Sechskanntschrauben tausche ich gegen Rundkopfschrauben aus.
Helmfenster von innen
Helmfenster von innen
Schlauchanschlüsse mit Sprachtrichter unterwasser
Schlauchanschlüsse mit Sprachtrichter unterwasser
Sprachtrichter überwasser
Sprachtrichter überwasser
Bleisandalen
Bleisandalen
Bleisandalen
Bleisandalen
Die Fotos vergrößern sich wenn man draufklickt. Rob Krul hat saubere Arbeit geleistet, das ist alles handwerklich sehr gut gemacht.

An den Sandalen werden noch die äußeren Kannten gebrochen, sie verformen sich sonst zu leicht. Leder- und Bleidichtungen müssen noch gemacht werden. Es dauert einige Tage bis alles zusammengebaut ist. Wichtige Teile müssen geprüft und gegebenenfalls verbessert werden, das braucht seine Zeit.
Danach wird der Anzug in Stralsund übergeben. Dr. Förster kümmert sich um das Einfetten und Abdichten. Wenn das alles soweit ist, wird damit getaucht um das Gewicht der Achselgewichte zu ermitteln. Hoffentlich ist bis dahin der Balg fertig.

; )
Franz
Zuletzt geändert von Franz am Do 26. Jul 2018, 18:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Frog
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Frog »

sieht wirklich nach einer tollen Arbeit aus !
aber mir kommen die Schnallen und Begurtung der Bleisandalen etwas zu zierlich vor !
auch die Befestigung mittels Schräubchen an der Seite sieht nicht sehr robust aus.
ist aber nur meine persönliche Meinung von den Bildern her.
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Franz
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

Hallo Uwe,

es freut mich, daß dir die Teile gefallen.
Das sind keine Taucherschuhe, wie man sie heutzutage bauen würde. Wir haben uns soweit wie möglich an die historischen Vorlagen gehalten. Die Lederriemen sind deutlich robuster als in den Fotos zu erkennen. Sie bestehen aus zwei Lagen vernähtem Rindsleder. Die Schnallen sind die stärksten, die zu finden waren. Sie sind aus 4 mm dickem Messing handgefertigt. Die 8 mm Befestigungsschrauben aus Messing sind Einzelanfertigungen und halten der Belastung stand. Jede einzelne Verbindung hält das Gewicht der Sandale mehrfach.

Gruß,
Franz
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

Schrauber,

für den Zusammenbau suche ich Rundkopfschrauben aus Messing, die sehen wenigstens einigermaßen aus wie Nieten:
s-l1600.jpg
Solche Schrauben sind veraltet, weder in Ebay noch online zu finden. Bestenfalls nur einige Stück.
Hat jemand eine Anhung wo man die noch bekommen kann?

M6 x 20 12 Stück
M6 x 30 4 Stück
M4 x 12 14 Stück

Es gibt auch Nietkopfschrauben:
329645zgoUkY8HLxT.jpg
329645zgoUkY8HLxT.jpg (64.75 KiB) 47250 mal betrachtet
Aber wo?

Gruß,
Franz
Zuletzt geändert von Franz am Di 24. Jul 2018, 09:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

So gehts auch, Marke Eigenbau, Nietkopfschraube M 6 x 20. . . plus Bleischeibe zur Abdichtung.
Wir haben uns bisher alle Mühe gegeben, daran solls also nichtmehr scheitern. So werden die beiden Flansche
wie angenietet aussehen. Falls notwendig sind sie wieder demontierbar. . . .
L1210124#.jpg
Jetzt brauchts nur noch das richtige Werkzeug um den Nietkopf beim Anziehen der Mutter ohne Kratzspuren festzuhalten.
Zuletzt geändert von Franz am Sa 29. Sep 2018, 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

Moin,

damits nicht langweilig wird, hier ein Bericht von der Baustelle.
Provisorisch zusammengebauter Helm. Die Messingschrauben sind bestellt, andere Kleinteile in Arbeit.
Provisorisch zusammengebauter Helm. Die Messingschrauben sind bestellt, andere Kleinteile in Arbeit.
Die Flügelmuttern werden noch gegen welche aus Messing ausgetauscht.
Die Flügelmuttern werden noch gegen welche aus Messing ausgetauscht.
Schlauchanschluß mit Nietkopfschrauben
Schlauchanschluß mit Nietkopfschrauben

Das wird sehr solide. . . . . Bis Samstagabend will ich alles fertig haben.

Gruß,
Franz
Zuletzt geändert von Franz am Mi 12. Sep 2018, 19:50, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

Kreeftler!

Na endlich, wir können wieder. . . . Das Vertragliche ist von allen Seiten unterzeichnet.

Vor einigen Monaten hat Micha diesen Text von Hermann Stelzner eingestellt:
Lederanzug_Stelzner.jpg
Lederanzug_Stelzner.jpg (95.17 KiB) 48312 mal betrachtet
Neben dem Rezept für das Lederfett, ist dieser Satz interessant:

Gewaltige Bronzeringe. . . Man hat den Eindruck, als sei der hineinpassende Mensch einem Geschlecht von Riesen angehörig gewesen.

Diesen versteht man erst jetzt, nachdem unser Anzug fertig ist. Auch wir haben einen gewaltigen Ring als Verbindungskausche eingebaut, Durchmesser 40cm, Umfang 1,26 Meter. Einen solchen Bauchumfang haben unsere Testtaucher nicht, sie sind auch keine Riesen, die 1,26 Meter entsprechen dem Schulterumfang mit nach oben gestreckten Armen. Diesen Umfang muß die Jacke auch in Bauchhöhe haben, damit man hineinschlüpfen kann. So ergibt sich der „Riesenhafte“ ring. Hermann Stelzner war das damals sicher nicht bewußt.

Es wäre eine Sensation wenn man einen solchen Anzug "in entlegenen Fischerdörfern der Ostseeküste" finden würde. . .

Gruß,
Franz
Zuletzt geändert von Franz am Fr 28. Sep 2018, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

Hallo!

In Neustadt wurde eine Druckprüfung der beiden Membranen und der Schläuche durchgeführt.

Die innere Helmmembran und jene im Überwasser-Sprachtrichter wurden mit 1 bar für je 10 Minuten beaufschlagt. Es gab keine Risse, Undichtigkeiten oder sonstige Probleme. Die Schläuche haben ebenfalls 1 bar Luftdruck schadlos ausgehalten.

Mit einem Manometer wurde der Druck genau justiert. Wir können damit auf 5 Meter Tiefe tauchen und haben noch eine Sicherheitsreserve von 100%. Sollte wiedererwarten eine Undichtigkeit auftreten ist der Druckabfall für den Taucher harmlos bis zu einer Tauchtiefe von 5 Metern. Wird tiefer getaucht, muß im Helm eine Blinddichtung eingebaut werden.
Manometer
Manometer
Vorrichtung zur Drückprüfung der Membran im Helmtrichter links
Vorrichtung zur Drückprüfung der Membran im Helmtrichter links
Die einzelnen Teile im Schraubstock zusammengedrückt und mit 1 bar für 10 Minuten belastet
Die einzelnen Teile im Schraubstock zusammengedrückt und mit 1 bar für 10 Minuten belastet
Der Überwasser-Sprachtrichter unter 1 bar Druck
Der Überwasser-Sprachtrichter unter 1 bar Druck
Schlauch drucklos
Schlauch drucklos
Lederschlauch unter 1 bar Druck.  Erstaunlicherweise ist er über längere Strecken bereits dicht. . .
Lederschlauch unter 1 bar Druck. Erstaunlicherweise ist er über längere Strecken bereits dicht. . .
Druckfrei,

Franz
Zuletzt geändert von Franz am Sa 29. Sep 2018, 05:56, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

Hallo!

In den letzten Wochen ist hier in der Werkstatt einiges passiert. Anbei eine Reihe von Fotos. Sie vergößern sich wenn man draufklickt.
Schalltrichter, die beiden Membranen sind aus 0,2 mm Messingblech geschnitten und eingelötet.
Schalltrichter, die beiden Membranen sind aus 0,2 mm Messingblech geschnitten und eingelötet.
Um die empfindlichen Membranen während der Tauchversuche vor Beschädigung zu schützen, wurden sie mit Lochblechen abgedeckt.  Man hätte auch eng stehende Gitterstäbe ähnlich dem Helmfenster verwenden können. Das wäre recht aufwändig.  Die Lochbleche sind eine einfache und damit naheliegende Lösung.
Um die empfindlichen Membranen während der Tauchversuche vor Beschädigung zu schützen, wurden sie mit Lochblechen abgedeckt. Man hätte auch eng stehende Gitterstäbe ähnlich dem Helmfenster verwenden können. Das wäre recht aufwändig. Die Lochbleche sind eine einfache und damit naheliegende Lösung.
Die Lochbleche sind nur angebunden und können ohne Spuren zu hinterlassen für das Museum wieder entfernt werden.  Das Problem mit den empfindlichen Membranen hat Peter Kreeft unter Umständen ebenfalls Kopfzerbrechen gemacht. Vielleicht hat er sie in ähnlich einfacher Weise abgedeckt.  So könnte man sie auch dranlassen. . .
Die Lochbleche sind nur angebunden und können ohne Spuren zu hinterlassen für das Museum wieder entfernt werden. Das Problem mit den empfindlichen Membranen hat Peter Kreeft unter Umständen ebenfalls Kopfzerbrechen gemacht. Vielleicht hat er sie in ähnlich einfacher Weise abgedeckt. So könnte man sie auch dranlassen. . .
Schläuche mit Schalltrichter, Schlauchverbindungen und Knickschutz am Helmende.
Schläuche mit Schalltrichter, Schlauchverbindungen und Knickschutz am Helmende.
Bleisandalen, es ist besser innen Neoprensocken oder einen leichten Stoffschuh zu tragen damit die Riemen nicht zu spüren sind. Diese müssen wegen der Socken/Schuhe noch verlängert werden.
Bleisandalen, es ist besser innen Neoprensocken oder einen leichten Stoffschuh zu tragen damit die Riemen nicht zu spüren sind. Diese müssen wegen der Socken/Schuhe noch verlängert werden.
Helm mit verkürztem Luftablaß
Helm mit verkürztem Luftablaß
Am Helmgitter sind die Sechskantschrauben gegen welche mit Rundkopf ausgetauscht worden.  Das sieht besser aus. . .  1800-tiger.
Am Helmgitter sind die Sechskantschrauben gegen welche mit Rundkopf ausgetauscht worden. Das sieht besser aus. . . 1800-tiger.
Schlauchanschluß am Helm mit einer Feder aus 2,5 mm Messingdraht als Knickschutz.  Ein lederner Knickschutz hat sich nicht bewährt.
Schlauchanschluß am Helm mit einer Feder aus 2,5 mm Messingdraht als Knickschutz. Ein lederner Knickschutz hat sich nicht bewährt.
Weitere Fotos auf der nächsten Seite.
Zuletzt geändert von Franz am Sa 29. Sep 2018, 06:08, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

Blick in den Helm auf den Schalltrichter mit Schutzblech
Blick in den Helm auf den Schalltrichter mit Schutzblech
Blick auf den Lufteinlaß mit Rückschlagventil.  Das einfache Lederventil funktioniert bestens. Das ist natürlich lageabhängig.  Der Kamerablitz zeichnet das helle Leder fast weiß.
Blick auf den Lufteinlaß mit Rückschlagventil. Das einfache Lederventil funktioniert bestens. Das ist natürlich lageabhängig. Der Kamerablitz zeichnet das helle Leder fast weiß.
Der Anschlußwinkel aus Rotguß für den Luftablaß:  vorher – nachher
Der Anschlußwinkel aus Rotguß für den Luftablaß: vorher – nachher
Luftablaß, wir haben zwei verschiede Längen zu Auswahl.  Die Schnabelventile funktionieren 1 A***
Luftablaß, wir haben zwei verschiede Längen zu Auswahl. Die Schnabelventile funktionieren 1 A***
Blick in den Helm auf den Luftausgang.  Innen wurde zur Sicherung eine runde Messingscheibe eingebaut. Sie verhindert das der Anschluß herausgehebelt werden kann.
Blick in den Helm auf den Luftausgang. Innen wurde zur Sicherung eine runde Messingscheibe eingebaut. Sie verhindert das der Anschluß herausgehebelt werden kann.
Uwe im kompletten Anzug.  Hier noch mit ungekürztem Luftablaß.
Uwe im kompletten Anzug. Hier noch mit ungekürztem Luftablaß.
Der Anzug ist für Uwe einige Nummern zu groß, deshalb der Faltenwurf.  Siehe dazu auch den Beitrag weiter oben zur Bauchkausche. Die Fotos wurden bei Rekordtemperaturen im August aufgenommen. Uwe, danke für dein Durchhaltevermögen.
Der Anzug ist für Uwe einige Nummern zu groß, deshalb der Faltenwurf. Siehe dazu auch den Beitrag weiter oben zur Bauchkausche. Die Fotos wurden bei Rekordtemperaturen im August aufgenommen. Uwe, danke für dein Durchhaltevermögen.
Die nächsten Schritte
Der Anzug und die Schläuche werden in den nächsten Wochen in Stralsund mit authentischen Fettmischungen behandelt und abgedichtet. Ganz dicht wird das alles sicher nicht werden. Danach können wir damit im Schwimmbecken tauchen. Wir müssen noch herausfinden wie schwer die Achselgewichte sein müssen. Ich hoffe, daß wir bis dahin den Balg geliefert bekommen, es fehlt noch ein Sponsor. . .

: )
Franz
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

Hi!

Richard Walsby hat zum Beitrag über den Text von Stelzner reagiert:

Hello Franz
I have just seen your latest posting including a reference by H Stelzner to the book Technica Curiosa by P Schott. The reference is to waterproofing of leather.
You can see the original book (written in Latin) on Google Books here:

https://books.google.co.uk/books?id=zkp ... &q&f=false

I think the section you need is on page 395. The illustration on the preceding page is familiar.
Stelzner also refers to US patent 93544 of 1869.
I attach a copy. I hope they are useful for you.

US93544A.pdf
(150.48 KiB) 1331-mal heruntergeladen
Best wishes
Richard Walsby[/color]

Hallo Franz

Ich habe gerade deinen letzten Beitrag mit einer Referenz von H. Stelzner zum Buch Technica Curiosa von P Schott gesehen. Der Hinweis bezieht sich auf die Imprägnierung von Leder.
Ihr könnt das Originalbuch (in lateinischer Sprache) in Google Bücher hier sehen:

https://books.google.co.uk/books?id=zkp ... &q&f=false

Ich denke, der Abschnitt, den Ihr benötigt, befindet sich auf Seite 395. Die Abbildung auf der vorherigen Seite ist bekannt.
Stelzner bezieht sich auch auf das US-Patent 93544 von 1869. Ich füge eine Kopie bei. Ich hoffe, sie ist nützlich für euch.
US93544A.pdf
(150.48 KiB) 1331-mal heruntergeladen
Lateinerinnen und Lateiner der Historischen Tauchergesellschaft, Ihr seid gefordert. . . .

Danke Richard!

: )
Franz
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitrag von Franz »

Po 8-169 S.9xx.jpg
Po 8-169 S.9xx.jpg (134.39 KiB) 48252 mal betrachtet
Hallo Zusammen!

Unsere Arbeit am Projekt Kreeft geht langsam zu Ende. Die Quellenlage war unzulänglich, widersprüchlich und wir können nicht sicher sein, immer die richtigen Schlußfolgerungen getroffen zu haben. Unsere Replik folgt einigermaßen den historischen Zeichnungen, macht Kompromisse an die Funktion, Sicherheit, Technik und Tauchphysik. Die Besucher des Museums werden in der Replik die historischen Vorlagen erkennen. Das ist gut so.

Es bleibt die Frage, in wieweit unser Nachbau der historischen Realität entspricht? Es hätte damals ebensogut anders sein können. Es gibt zwei weitere mögliche Alternativen:

Die Handwerkervariante
Welche handwerklich naheliegenden Lösungen wären wahrscheinlicher gewesen? Das Helmgestell ließe sich wesentlich einfacher und besser bauen als in Tab 2 zu sehen. Zudem ist es wegen der schwierigeren Herstellung und des größeren Auftriebs unwahrscheinlich, daß der leichte Lederhelm kugelförmig war. Es gibt eine Reihe weiterer Details die sehrwahrscheinlich anders aussahen als dargestellt.

Die Klingert-Variante
Diese hätte einen druckfesten Oberkörper. Es gibt eine Reihe von Argumenten dafür, sie sind in der TH9 auf Seite 10 gelistet, ebenso hier im Forum, Seite 13, Beitrag vom 14. Oktober 2017. So hätten die Sprachverbindung und der große Balg, wie dargestellt, funktioniert.

Wir sollten diese beiden Varianten diskutieren und zeichnen. Sie als mögliche Alternativen mit in die Dokumentation nehmen.

Was meint Ihr?

Gruß,
Franz
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