Hallo Lothar!
Es ist seit vergangener Nacht wieder Winterzeit und ich habe die gewonnene Stunde genutzt um nochmal neu über die Manschette nachzudenken.
An die Komprimierung oder Balancierung glaube ich nicht so recht, wenn dafür nur der Membrankammerdruck zur Verfügung steht, denn der entspricht lediglich dem Umgebungsdruck.
Meine erste „Theorie“ zur Funktion der Manschette hat einen grundlegenden Schönheitsfehler, denn der Druckminderer wäre in drucklosem Zustand zu! Wird er mit Druck beaufschlagt, wäre er noch „zu-er“. . . Bekanntermaßen braucht der Taucher Luft, so geht’s also wirklich nicht! Oh Mann, das mir!!
Die „Lichthoogtje“-Darstellung zeigt das System unter Druck (P4). Die runde Stützfeder ist keine Stützfeder sondern eine zylindrische Büchse, die zwei Funktionen hat:
- sie verhindert, dass sich die Manschette unter Druck in den Spalt „LH“ zwischen dem Kolben und der oberen Tülle, drückt.
- sie gibt dem Kolben am oberen Ende nochmal Längsführung.
Also nix D2, völliger Blödsinn, es bleibt immer bei D1. Die Manschette dient einfach nur dazu die Kolbenlängsbewegung abzudichten. Zu jener Zeit gab es den O-Ring bereits seit 20 Jahren. Er wurde 1933 in den USA von Niels Christensen patentiert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Niels_ChristensenVan Buueren hat sich wohl wegen der längeren Lebensdauer für die Manschette entschieden. In den 50er Jahren gab es noch nicht die modernen verschleißarmen Werkstoffe für O-Ringe wie heute. Eine Abdichtung in Längsbewegung, zumal unter hohem Druck, wäre damals noch problematischer gewesen.
Wie ist die Manschette mit dem Kolben und der Tülle verbunden, nur unter Gummispannung drauf gesteckt oder vulkanisiert?
Haben andere Hersteller damals hier O-Ringe verwendet?
In's Grübeln bringt mich trotzdem noch die komplizierte Form der Manschette in deren Mitte. . . Ob das die Montage erleichtert hat? Da gibt es vielleicht doch noch ein kleines raffiniertes Geheimnis. . .
Mit "dicht"-erischem Gruß,
Franz