De Marchi - da Lorena

Diskussionen und Berichte zu historischen Nachbauten und deren Erprobung

De Marchi - da Lorena

Beitragvon Franz » Mo 25. Okt 2021, 10:35

Hallo Zusammen,

in Italien wird der Taucherhelm von De Marchi - Da Lorena nachgebaut. Die Italiener wurden von Kreeft angesteckt. . .
Michael Jung hat einen Text dazu verfasst, es gibt ihn nur in Englisch:
https://www.academia.edu/57311524/A_new ... mi_in_1535

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Die Luftversorgung funktionierte wohl per Balg. Wenn der Nachbau funktioniert, wäre das eine kleine Sensation. Der erste offene "Taucherhelm" wäre drei Jahrhunderte vor Dean von einem Franzosen in Italien gebaut worden. . .

Gruß,
Franz
Zuletzt geändert von Franz am Di 26. Okt 2021, 07:53, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: De Marchi - da Lorena

Beitragvon Franz » Mo 25. Okt 2021, 13:07

Es gibt noch einen weiteren Artikel vom Michael Jung zum Thema:

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Gruß,
Franz
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Re: De Marchi - da Lorena

Beitragvon oxydiver » Mo 25. Okt 2021, 13:58

Ab wann wird eigentlich eine Einmann-Taucherglocke zum Taucherhelm :-)?

Gruß Micha
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Re: De Marchi - da Lorena

Beitragvon MJung » Mo 25. Okt 2021, 14:16

In dem Moment, wenn der Taucher sich mit seinen eigenen Beinen auf dem Meeresgrund gehend frei bewegen kann (eigene Arbeitsdefinition, das ist wohl das zentrale Kriterium)
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Re: De Marchi - da Lorena

Beitragvon Franz » Mo 25. Okt 2021, 16:00

Hallo Zusammen!
Dieser "Glocken-Helm" hat ein ganz schönes Volumen: 412 Liter. Abzüglich dem Oberkörpervolumen bleiben gut 380 Liter, d.h. man braucht ordentlich Blei. Sicher um die 300kg wenn man das geschätzte Gewicht der Konstruktion abzieht. Aus diesem Grund wurde der Helm an einem Kran in die Tiefe gelassen. Dort angekommen war der Taucher wegen dem geringeren Luftvolumen erstmal vollkommen überbleit. Wenn die Luftversorgung per Balg funktionierte, konnte das komprimierte Volumen einigermaßen wieder ausgeglichen werden. Die Konstruktion blieb am Kran hängen, De Marchis Aktionsradius war dadurch eingeschränkt, er hat sich wohl nur im Umkreis von zwei Metern bewegen können, eher weniger. Über Leinensignale hat er das Kranschiff vielleicht dirigiert, so hätte er einen größeren Aktionsradius. Insofern war die Konstruktion ein Zwitter zwischen Glocke und Helm.
Das größte Problem liegt beim Balg, der muss mindestens 1 bar liefern.. . . . Ich hätte eine Idee, s. Skizze.

img511.jpg

Die beiden Balgen werden über eine Wippe auf Bodenhöhe bedient. Die Pumpmannschaft kann ihr Körpergewicht einsetzen. Kleiner Balg, langer Hebel. Damit man genug Pumpvolumen hat, braucht es sicher drei solcher Anlagen.
Da muß noch viel ausprobiert werden. Ich bin gespannt, wie die Italiener mit den Problemen umgehen.

Gruß,
Franz
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Re: De Marchi - da Lorena

Beitragvon MJung » Fr 19. Nov 2021, 16:41

Ja, soetwas wird es gewesen sein. Solche "Wippen"-Blasebälge waren damals schon gut in Italien bekannt, wie die Darstellung von Vittorio Zonca (1607, S. 100) zeigt:

Zonca 1607.JPG
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Re: De Marchi - da Lorena

Beitragvon Franz » So 21. Nov 2021, 14:19

Michael,

sehr schön, das wäre die Vorlage. Schickst du das Bild nach Italien?
Wir brauchen eine Wippe mit zwei kleinen Balgen und langen Hebeln, die an jedem Ende von jeweils einer Person bedient werden.
Wenn das Leder der Blagen hält, wette ich, daß mindestens 1 bar möglich ist.

Gruß,
Franz
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Re: De Marchi - da Lorena

Beitragvon MJung » Di 31. Okt 2023, 16:46

Hallo Franz, hier noch eine zeitgenössische Darstellung von zwei Pumpenknechten aus ca. 1617, die mittels solchen Fußhebeln zwei Kolbenpumpen bewegen. Es geht aber genauso auch mit Blasebälgen. (Löhneyss, Bericht vom Bergkwerck)
Dateianhänge
00000409.tif.original tlw.jpg
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Re: De Marchi - da Lorena

Beitragvon Franz » Fr 3. Nov 2023, 22:09

Hallo Michael,

sehr interessant. Ich frage mich, wie man damals die Zylinder und Kolben gemacht hat?
Es gab bereits bei den alten Griechen fußangetriebene Drehbänke zur Herstellung von Rotationskörpern.

Gruß,
Franz
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