Hallo Zusammen!
Hier einige neue Überlegungen zum Abdichten der Nähte. Pech, Talg, Bienenwachs und Terpentin stehen in den Rezepten. Das ist sicher für die Fläche geeignet, aber nicht unbedingt um Nähte gegen Druckluft abzudichten, wie sich gezeigt hat. Talg und Bienenwachs sind Trennmittel, damit kann man keine Nahtlöcher gasdicht versiegeln, das wird nicht verkleben.
Ich habe an 50cm Schlauch unverdünntes Pech ausprobiert.

- Entlang der Naht und der Seite wurde mit einem Spatel heißes Pech aufgetragen und kräftig eingedrückt.
Das Ganze geschah unter Warmluft, welche das Pech flüssig hielt.

- Pech Schmelztiegel und Spatel

- Test bei 0,5 bar. . . In der Badewanne zeigt sich, daß die allermeisten Luftblasen seitlich an der Naht zwischen den Lederlängsseiten herausperlen. Das ist auf dem Foto schlecht zu erkennen. Aus den Nahtlöchern und der Fläche perlt es hie und da auch heraus.
Das unverdünnte Pech eignet sich besser als die Mixturen aus Fett, Terpentin und Bienenwachs. An der Schlauchnaht perlt es bei 0,5 bar weniger als an der Helmnaht bei 0,04 bar. Immerhin. . . Nach dem Erkalten ist das Pech brüchig, darf also nicht zu dick auf getragen werden.
Wie machen wir weiter? Es sind auf jeden Fall weitere Recherchen und Versuche notwendig. Vielleicht müssen wir Ziegendarm in den Schlauch einziehen damit er luftdicht wird. Irgendwo habe ich gelesen, das Darm in Schläuchen zum Einsatz kam. An der Royal George war man 1820, 20 Meter tief mit Lederschläuchen. Irgendwie müssen die Dinger dicht zu bekommen sein.
Ich will erstmal so weitermachen: An einem Lederstreifen wird in Längsrichtung außen links und rechts, 10 mm breit auf der Fleischseite Pech unter Warmluft aufgetragen und ins Leder gepresst. Der Lederstreifen wird gefaltet (Fleischseite innen) und von Hand zu einem Schlauchstück zusammengenäht. Die Naht verläuft mitten durch den Pechstreifen. Sie wird von außen unter Warmluft mit Pech versiegelt. Dabei muß auch das Pech zwischen den Lederstreifen schmilzen und abdichten. Danach folgt wieder eine Probe auf Dichtheit. Ist der Schlauch dicht, wird er von außen eingefettet. Fett löst kaltes Pech nicht an. Zu guter Letzt wird der Schlauch mit Pflanzenöl gefüllt damit sich das Leder von Innen vollsaugen kann. Das läßt man anschließend in Ruhe herauslaufen, bis kein Tropfen mehr erscheint. Wenn man es recht bedenkt, könnte der Schlauch vor dem Nähen auf der Innenseite bis an die Pechstreifen ordentlich eingefettet werden. Das Fett wird die Pechstreifen nicht anlösen. So sparen wir das Gedöns mit der Ölfüllung.
Das sähe im Prinzip so aus.
Wenn jemand eine andere Idee hat. . . ? Hier liegt genug Pech zum Probieren. Talg und Bienenwachs liefere ich gleich mit.
: )
Franz