Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Diskussionen und Berichte zu historischen Nachbauten und deren Erprobung

Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon oxydiver » So 10. Dez 2017, 07:35

Moin Volker,
So eine einfache Zweidraht Kommunikation hatte ich auch im Auge gehabt. Dynamische Tlefonkapsel oder wasserfester Kleinlautsprecher.
Screenshot_20171210-065711.jpg

Beim Bailout kommt es eben auf die Scenarien an. Wenn die Haube defekt wäre, nützen alle Paralleleinspeisungen nichts. Aber wie gesagt ich halte es für ziemlich unwarscheinlich.

Micha
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon Franz » So 10. Dez 2017, 12:47

Freunde,

es lebe der zweite Advent!

L1190712#.jpg


Heute entstand die Zeichnung vom Helmfenster:

img994#.jpg
Im Zeitzeugenbericht werden die Außenmaße mit 8 bis 9 Zoll genannt, das ist viel zu groß: ca. 180 x 220 mm. Wir würden Probleme bekommen das flache Fenster an die runde Helmform zu montieren. Ich habe es daher ewas verkleinert. Links sitzt ein Scharnier, rechts außen zwei Flügelmuttern, die das Fenster zuhalten.

img995##.jpg


Die Zeichnungen vergrößern sich wenn man draufklickt.

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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon stg53 » Mo 11. Dez 2017, 07:42

Moin Kreeftianer!
Franz hat ja ne super-Zeichnung angefertigt. Aber ich dachte wir machen erst einmal diskusionswürdige Arbeitsskizzen.....
Kreeft hatte kein Fenster zum öffnen und es sind auch nicht so viele Stäbe im Gitter verbaut gewesen. bei aller Nachsicht für Sicherheit des Testtauchers, wollen/sollen wir nicht doch einfacher, halt nach Kreeftscher Art bauen? und wenn wir schon aus Sicherheitsaspekten Dinge implementieren, dann so, dass sie niemand sieht (Bailout u Telefon). ehrlich gesagt habe ich Angst, dass hier in paar Wochen ein hypermoderner Tauchapparat, son Mittelding zwischen Kirby Morgan, SG, Dräger und Jules Verne entsteht. wir müssen mal zurück auf den Boden der Tatsachen, d.h. es gilt zu beweisen, das der KTA funktioniert und nicht irgendwelche von uns fabrizierte Dinge! Drahtgestütze Kommunikation ist in meinen Augen für diesen Test eben nicht unbedingt notwendig. Schaut was die Dänen und Italiener gemacht haben. Genau so sollten wir auch an die Sache rangehen. Also ich für meinen Teil, werde jetzt alles nochmal auf "Minimalismus+Sicherheit" durchdenken. Zweck kommt für mich vor Design. Annäherung an die Vorlage kommt vor Bequemlichkeit und Lösungsansätze aus der Moderne. Funktionalität im Sinne des Experiments sollte vor Schönheit und Form stehen. Das alles natürlich unter Beachtung der notwendigen Sicherheit!

Hinsichtlich der Blasebalge würde ich jetzt ganz gerne erst mal die Meinung der Fachleute (Balgbauer) hören/sehen. wenn wir die sowieso bezahlen, müssen wir uns hier ja nicht extra noch in Entwürfe und Planung stürzen. Die wollen den Auftrag - dann sollen Sie uns doch mal ihre Gedanken dazu mitteilen. hier ist es doch nur wichtig, dass wir der Fa. die Parameter, die wir benötigen mitteilen.

#Ulf
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon Lekies » Mo 11. Dez 2017, 08:20

Wenn man die Umstände bedenkt, 3-5 mtr Wassertiefe, und eigentlich optimale Bedingungen, dann braucht es wirklich nur eine (zeitgemäße) Signalleine und fertig. Vielleicht wissen wir heute einfach zu viel, Kreeft hätte sich sicher nicht so viele Gedanken gemacht.
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon Franz » Mo 11. Dez 2017, 08:42

Hallo Ulf,

das sind Zeichnungen zur Diskussion mit realistischen Maßen, sonst können wir die Details nicht genau erkennen, die Funktion beurteilen.

Bitte vergleiche meine Zeichnung mit den Kupferstichen, sie stimmen weitgehend überein. Ich habe bereits weniger Stäbe als dargestellt verwendet. Die Gitterstäbe sind an diese Vorlage angelehnt:

L1100440#.jpg

Die Enden sind ausgeschmiedet und am Fenster angenietet oder verschraubt. Der einfachheithalber liegen bei meinem Entwurf die senkrechten Stäbe über den waagrechten.
Ohne Scharnier und Flügelmuttern hätte das Fenster mit ziemlicher Sicherheit so ausgesehen wie von mir dargestellt. Es entspricht den Kupferstichen und dem Zeitzeugenbericht.
Klappfenster, ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber was machen wir, wenn trotz aller Vorsicht doch etwas passiert?
Es wird locker fünf Minuten dauern bis wir den Testtaucher aus dem Busseruhn befreit haben. . .
Dr. Förster hat ausdrücklich darauf hingewiesen die Ausrüstung sicher zu bauen, siehe meine dritte Email auf Seite 21.

Um ehrlich zu sein, ich glaube nicht, das das Fenster im Original oval war, das ist viel zu aufwendig in der Herstellung. Ein rundes "Bullauge" ist wesentlich einfacher zu machen. Trotzdem ist es besser sich an die alten Stiche zu halten, damt unser Anzug nicht zusehr abweicht.

Wir sollten eine zeitgemäße (1800) Gestaltung anstreben. Zur damaligen Zeit hat man sich mehr gedanken zur Detailgestaltung gemacht als es heute üblich ist. Man braucht nur die Architektur früherer Jahrhunderte mit den heutigen Bauten zu vergleichen. Im Detail hat man damals gerne ausgeschmückt, das sieht man auch oben am Bernsteintaucherhelm.

Unser Tauchanzug und die Metallteile entsprechen weitgehend den alten Vorgaben von Kreeft und Bethel. Beim Balg und den Gewichten müssen wir unsere eigene Fantasie bemühen, sie können nicht so gewesen sein wie in den alten Vorlagen dargestellt. Unsere erarbeiteten Lösungen werden funktionieren, sind einfach herzustellen. Sie hätten damals so sein können.

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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon Franz » Mo 11. Dez 2017, 08:55

Hallo Zusammen,

wir hatten darüber nachgedacht aus Sicherheitsgründen das Blei abwerfbar zu machen. Es war von insgesamt 20 kg die Rede. Diese können wir folgendermaßen aufteilen:

- 2 x 5 kg Bleysandalen
- 2 x 5 kg Brust- und Rückengewicht

Wenn unser Taucher nicht zu sehr überbleit ist, würde es reichen nur ein Gewicht für den Notaufstieg abzuwerfen. Dazu bietet sich das Brustgewicht an. Es muß mit einem Ruck abgeworfen werden können. Ich habe mir dazu eine einfache Konstruktion ausgedacht, die hinter dem Brustgewicht versteckt ist. Die Zeichnungen vergrößern sich und werden schärfer durch Anklicken.

img996#.jpg
Brustgewicht mit Abwurfvorrichtung. Das Rückengewicht ist nicht abwerfbar.

img997#.jpg
Ansicht von hinten mit Schnitt durch den Haltesteg.

img999#.jpg
Schnittdarstellung, wird der Haltebügel seitlich herausgezogen, fällt das Gewicht nach vorn aus der Halteplatte.
Unser Taucher muß den Bügel mit den Lederfäustlingen bedienen können.


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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon Franz » Mo 11. Dez 2017, 16:54

Hallo Zusammen,

mich trifft der Schlag, im Patent von Bethel sind Gewichte zu sehen, der Taucher ist damit behangen. Warum ich diese nicht früher entdeckt habe, ist ein Rätsel, daß mich noch Jahre beschäftigen wird. . .

Gewichte.jpg
Gewichte.jpg (51.79 KiB) 7958-mal betrachtet

Die Gewichtsplatten sind rechteckig und hängen an Lederriemen, die über die Schultern geführt werden. Wir waren also mit unseren Überlegungen nah dran. Sie sind recht groß und bedecken die Stelle, die wir für das Ausatemventil vorgesehen haben. Bethel hat einen hängenden Schlauch "g" verwendet, der über der Platte liegt. An den unteren Enden der Gewichte sind links und rechts Riemen befestigt, die unter den Armen zusammenlaufen.
Sollen wir auch rechteckige Bleiplatten a la Bethel verwenden? Wegen dem Ausatemventil müssen wir sie in der Breite etwas kleiner dimensionieren. Das Schnabelventil könnte seitlich vorn an die Schulter versetzt werden, dann wäre Platz für ein breiteres Gewicht. Das Brustgewicht kann wieder abwerfbar sein.

Ich zeichne die Platten 1:1, dann können wir uns überlegen ob wir sie so machen.

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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon stg53 » Mo 11. Dez 2017, 22:16

hallo Franz und andere Kreeftenthusiasten!
ja stimmt, die anzahl der gitterstäbe stimmen. da aber das verhältnis der vertikalen zu den senkrechten stäben entgegengesetzt der kta-bildbericht-zeichnung steht, sieht´s halt mehr aus.
zum ovalen fenster, auch wie sie es früher gebaut haben, habe ich mich mehrfach geäußert. das war damals für einen messing-gießer überhaupt kein problem. heute mit cnc-fräsmaschine ist das ding ruck zuck fertig, sogar mit hübschen, umlaufender hohlkehle oder anderem schnickschnack.

ich mache mir erst Gedanken über gewichte, wenn ich weiß, wie viel wir beim testtauchen tatsächlich gebraucht haben. wieso verkomplizierst du das schon wieder mit verdeckter abwurmechanismus usw.. große löcher durch die die seile laufen, dann ordentlichen seemansknoten, der mit einem ruck den ganzen kram löst (respektive abwirft) und schon ist unser taucherlein ohne ballast. kapitano kreeft wird da sicherlich auch sehr unkonventionelle befestigungsmöglichkeiten aus der christlichen seefahrt bevorzugt haben.
tja und die bleie des bethel-tauchers....... :D :lol: :D
mit gruß ulf
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon Franz » Di 12. Dez 2017, 08:48

Hallo Zusammen,

hier die Bleigewichte a la Bethel.

img003#.jpg
So entsprechen sie der Darstellung im Patent. Die Bleiplatte ist 180 x 120 x 22 mm groß und wiegt 5 kg. Sie werden mit Lederriemen gehalten. Seile sind in der Patentzeichnung an den Gewichten nicht zu erkennen.

img001#.jpg
Das wäre ein Brustgewicht mit Abwurfvorrichtung. Es ist die gleiche Mechanik wie beim runden Gewicht weiter oben. Das Bleigewicht sitzt auf einer Messingplatte. Die Lederösen sind seitlich herausgezogen, damit man sie sieht. So wird die Ähnlichkeit zur Darstellung im Patent gewahrt. Unser Testtaucher wird noch ein Sicherungsseil um den Leib tragen, in dem darf sich das Bleigewicht beim Abwurf nicht verhedern.

img004#.jpg
Kreefttaucher mit rechteckigem Brustgewicht.


Mit rechteckigem 2 x 5 kg Gruß,
: )
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon stg53 » Di 12. Dez 2017, 16:58

Hi Franz!
jetzt mal ganz konkrete Nachfrage, arbeitest du noch am KTA oder wieso machst du Zeichnungen von Bethels Anzug/Gewichtssystem ;) . irgendwie kann ich deinen Gedankengängen da gerade nicht folgen....
mir verschließt sich auch, warum das auslassventil (hängender schlauch) genau wie bei bethel an der Haube eingezeichnet ist. in früheren Planungen war doch eine Position auf Höhe der Brust angedacht. wieso die Änderung? hab ich da irgendwelche Sequenzen verpasst? deine ausführungen dazu beziehen swich voll auf den Bethel´schen Tauchapparat. lass uns nochmals ganz naiv denken, wie und wo Kreeft den Schlauch platziert hat (wenn es denn einen gab).wenn wir ihn zu hoch setzen, dann ist mal mau mit der Luftblase.
auf der org. Zeichnung ist vorne ein dicke Nacht am Anzug zu sehen. sicherlich kann diese durch das zusammennähen des Leders entstanden sein. bei Gottfrieds Bildern, vom Schlauchbau, ist mir eine Idee gekommen. Wenn wir die Naht, teilweise als Röhre ausbilden, die oben innerhalb des Anzugs geöffnet ist, deren untere Öffnung jedoch nach außerhalb gerichtet ist, dann wäre das auch eine Art "hängender Schlauch". Vielleicht hat Kreeft dadurch unbewußt den "hängenden Schlauch" und damit den ersten dichten Taucheranzug geschaffen. Vorstellbar ist auch, dass dies eines seiner Geheimnisse war. Von außen an Land nicht sichtbar, unter Wasser funktional. Hier gilt dann natürlich: "was zu beweisen wäre....".

Das Bethel Ideen bei Kreeft geklaut hat kann ja sein, wenn er tatsächlich abgekupfert hat, dann hat er es anders und zugegebener Maßen sogar besser hinbekommen. aber unsere Aufgabe besteht gerade darin, nachzuweisen, dass Kreeft es war , der es eben gerade früher hinbekommen hat. Ich finde wir tuen uns bzgl. Nachweis nicht gut, wenn der KTA am Ende wie Bethels Anzug ausschaut. Die Kollega der anderen HDS werden da bestimmt ziemlich genau draufschauen.....

@Micha: wie schaut´s aus, kommst mit dem kleben zurecht? habe mir überlegt, ob es sinnvoll ist, in der Haube mehrere Bändsel zu befestigen (einzukleben), die dann an das Drahtgestell geknotet werden können, das würde den Helm teilweise vor starken aufblähen/platzen schützen.
@Gottfried: gib doch mal bitte ein kurzes Feedback, wieweit der Schlauch fertig ist. hast du schon eine Idee, wie du den Draht an der Tülle befestigen willst?

beste Grüße und schönen Feierabend
#Ulf
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon stg53 » Di 12. Dez 2017, 17:04

Franz hat geschrieben:Hallo Zusammen,

wir hatten darüber nachgedacht aus Sicherheitsgründen das Blei abwerfbar zu machen. Es war von insgesamt 20 kg die Rede. Diese können wir folgendermaßen aufteilen:

- 2 x 5 kg Bleysandalen
- 2 x 5 kg Brust- und Rückengewicht

Wenn unser Taucher nicht zu sehr überbleit ist, würde es reichen nur ein Gewicht für den Notaufstieg abzuwerfen. Dazu bietet sich das Brustgewicht an. Es muß mit einem Ruck abgeworfen werden können. Ich habe mir dazu eine einfache Konstruktion ausgedacht, die hinter dem Brustgewicht versteckt ist. Die Zeichnungen vergrößern sich und werden schärfer durch Anklicken.

hallo Franz, nur einseitig Ballast abwerfen ist keine gute Idee. Der taucher hat dann keine Möglichkeit mehr, vernünftig Balance/Gleichgewicht zu halten. es würde ihn nach hinten ziehen. da er, wenn möglich, die Leiter hoch muss, ist das eine verdammt ungünstige Gewichteverteilung.....
img996#.jpg

img997#.jpg

img999#.jpg


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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon oxydiver » Di 12. Dez 2017, 21:20

Hallo,

Hier die ersten Kleberesultate. Ich hab 4 Teile verwendet, die Nähte sind geklebt und genäht. Zusätzlich ist ein Deckstreifen übergeklebt, das hält. Am Fenster und den Schläuchen mach ich noch Verstärkungen dran. Der Halsring muss auch noch angepasst werden.
Meine Familie und die Arbeit lässt mir in der Vorweihnachtszeit nicht so viel Freiraum :-)
#Ulf...Innen oben kann ich noch ein Bändsel ankleben, ich denke alledings das Material dehnt sich wesentlich weniger als Leder und ist durch das Fenster und die Schlauchanschlüsse fixiert. Mach es abernoch.

Micha
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Helm vorn_web.jpg
Helm innen_web.jpg
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon Franz » Di 12. Dez 2017, 22:39

Hallo Micha,

klasse, der Helm nimmt Gestalt an. Mir fehlt auch die Zeit, da müssen wir durch. Anfang Januar sollten die Details soweit geklärt sein, das die Handwerker Angebote kalkulieren können.

@ Ulf
Gewichte, wir müssen die rechteckigen Bleiplatten von Bethel nicht kopieren, die runden gefallen mir eh besser.
Bleiabwurf, das geht auch einfacher: Die Schnallen an den Schultergurten werden nicht richtig verschlossen, der Schnallenstift nur durch das Loch gesteckt, das Lederende wird nicht unter den Halteriemen geführt. So muß man nur dran ziehen und der Gurt öffnet sich. So können beide Gewichte abgeworfen werden. Das kann man am Hosengürtel ausprobieren:

L1190718 Kopie.jpg

Ausatemschlauch, die Zeichnung ist noch von vor einigen Monaten, da hatten wir diese Lösung ins Spiel gebracht, da sie bei Bethel zu sehen ist. Letztlich machen wir den Luftablaß so, wie es Micha's Testtauchanzug ergibt.

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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon Franz » Di 12. Dez 2017, 22:49

Kreeftler,

hier noch ein Stapel Zeichnungen zur Diskussion.
Zum Vergrößern draufklicken.

L1190715#.jpg
Die Schlauchanschlüsse machen wir so. Vielleicht finden wir noch Vorlagen für ein Design um 1800.

img005#.jpg
Schlauchanschluß Sprachschlauch, wie die Membran letztlich ausgeführt wird ist noch offen. . .

img006#.jpg
Schlauchanschluß Luftzufuhr mit Rückschlagventil

img007#.jpg
Helmgestäbe mit umlaufendem Messingblech zur Befestigung der Anbauten.

img008#.jpg
Sprachtrichter für den Signalmann. Die Konstruktion der Membran ist noch offen.

img009#.jpg
Die Beinkauschen werden einen Durchmesser von ca. 16cm haben, das läßt sich an der Drehbank machen. Die Bauchkausche sollte einen Umfang von mindestens 1 m haben, der Duchmesser läge bei 32 cm, das könnte sogar zu knapp sein. Trickreich ließe sie sich an einer Drehbank oder auf einer Fräsmaschine mit Drehtisch herstellen. Bei Rob Krul meine ich große Maschinen gesehen zu haben. Vielleicht funktioniert auch eine kleine Fahradfelge.


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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon oxydiver » Mi 13. Dez 2017, 06:34

Hallo Franz, Kreftianer, Sympathisanten, Taucher,

tja Franz, mit der Zeit ist das so eine Sache, als praktischer Einzelkämpfer geht das nicht so ganz schnell. Ein bissschen richtig arbeiten muss ich ja auch noch. Wäre schön wenn sich jemand um die Luftversorgung über Wasser kümmern würde, also praktisch.
Als Testschläuche schlage ich 3/4 Zoll Wasserschläuche vor, die sind dicht und druckfest genug 8 bar Betrieb/25bar Platzdruck, wenn wir die mit Leder überziehen könnten wir die auch für den realen historischen Tauchgang nutzen. Wir müssen uns nur noch mal über die Preiskategorie/Qualität verständigen.

Das Gewichtssystem für den Testtaucher wollte ich der Einfacheit halber so machen. Am Spannring kann man ja nichts befestigen, also Seile über die beiden Schlauchstutzen, über der Schulter verknotet und vorn/hinten als Schlaufe geführt, dort wird ein Schrittgurt befestigt. So bleibt der Helm unten.

Gewichte Versuchsanzug.jpg


Zur historischen Lederschlauchherstellung und Lederanzugherstellung hab ich in der Oekonomische Encyklopädie von 1773 bis 1858 in 242 Bänden (http://www.kruenitz1.uni-trier.de/) folgendes gefunden, eigentlich geht es um Klingert ist aber vergleichbar und zeigt die Technologie der Zeit.


"Diese Schläuche sind im Durchmesser 3/4 Zoll Rheinl., und bestehen aus gewundenem und 1 1/2 Linien dicken Messingdrahte, sowohl um das Zusammendrücken vom Wasser, als auch von andern Körpern zu verhindern. Es können solche auf einer Drehbank, über einer runden eisernen Stange sehr leicht und vortheilhaft verfertiget werden, und indem man nachher die Theile zusammenlöthet, kann man eine im Ganzen beliebige Länge erhalten, wenn diese dann mit einem doppelten Juftleder fest und wasserdicht übernäht worden, so lassen sich damit alle Biegungen und Wendungen machen. Man kann diese Schläuche, um Kosten zu ersparen, von dem Mundstücke an, nur 6 Ellen lang machen, und die übrige Länge kann aus verzinnten Blechröhren bestehen, die von drei zu drei Ellen lang mit einem zwölf Zoll langen ledernen Stücke Schlauch, nach ersterer Art verfertiget, zusammengeschroben werden, um auch mit diesem alle Biegungen beliebig machen zu können. Auch sind Wasserbehälter bei a, PfeiliconFig. 9108, zum Anschrauben angebracht, um das wenige Wasser, welches sich etwa durch den langen Gebrauch eindrängen könnte, zu sammeln, <181, 161> welches sich sonst in einer Biegung befindet, und das Athmen unangenehm machen würde. Damit nun das Leder durch den öfteren Gebrauch nicht hart werde, als auch um dessen kleine Poren mehr zu verstopfen und wasserdicht zu machen, so wird solches mit einer Schmiere stark eingestrichen. Man nehme dazu sechs Theile Wasser, zwei Theile Venetianischen Terpentin, zwei Theile Pech, und zwei Theile zerlassenes Schweinsfett. Dieses giebt eine zähe, fette, und lange Zeit weich bleibende Masse, welche das Durchdringen des Wassers verhindert. -- Zu den Schläuchen muß man das beste und stärkste Kernleder nehmen; auch müssen die Nähte des Kamisols und der Beinkleider noch einmal mit schmalen Riemen dicht und fest übernähet werden, desgleichen muß der ganze Anzug überhaupt auf den Cylinder, so wie auch auf die Arme und Schenkel, da, wo dieser geschnallt werden soll, genau angepaßt seyn, damit solcher schon an sich gut schließen, und durch Hülfe der angenäheten kleinen Riemchen um so bequemer darüber angezogen werden kann, und keine Falten entstehen können, welche sonst Wasser einsaugen, und durch das Schrauben der messingenen Riemen wegen der Stärke des Leders nicht zu zwingen sind."

Interessant finde ich.

Gruß Micha
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon Franz » Mi 13. Dez 2017, 07:13

Hallo Micha,

für die Testtauchgänge mit dem Lederanzug sollten wir einen unverkleideten Gummischlauch zur Luftversorgung verwenden, sonst heißt es wir würden schummeln. Wir begründen das mit Schicherheitsaspekten. Der Sprachschlauch kann aus Leder sein. Den ledernen Atemluftschlauch prüfen wir auf 0,5 bar Druckfestigkeit und beweisen somit seine Funktionstüchtigkeit.

Luftversorgung überwasser, kann ich helfen, was ist da zu bauen? Wir verwenden den 2 bar Baumarktbalgen, stimmts?

Der Text zu Klingert's Schlauch ist sehr gut. Ich schicke ihn an unseren Sattler.
Die Messingdrahtsrärke von 1 1/2 Linien entsprächen etwa 2, 5 mm. Die Maßeinheit "Linie" wird hier erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/Linie_(Einheit)

In meinen technischen Zeichnungen sind 1" Schlauchanschlüsse eingezeichnet. Ein Zoll ist der gängige Innendurchmesser unserer Faltenschläuche.
Mal abwarten wie deine 3/4 Zoll Schläuche funktionieren.


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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon oxydiver » Mi 13. Dez 2017, 07:38

Hallo Franz,

ich würde sagen ja, der "Hochdruckbalg" bringt 0,8-1 bar. Reicht ja erst mal. Es geht außerdem um das T-Stück mit Rückschlagventilen und um die Pressluft Zusatz/Notversorung falls was mit dem Balg passiert.
#Ulf hast Du so einen Helmtauchregler den man an eine Pressluftflasche anschließen kann? Wenn ja, welche Anschlüsse braucht das T(Y) Stück dann?
Dann brauchen wir noch den Sprachtrichter, der sollte imo aus Sicherheitsgründen einen 3/4 Zoll Kugelhahn vorgeschaltet haben.

Übrigens die Sprechmembran mache ich aus 0,1mm Messinglech. Das kann man einlöten und es ist Druckfest genug.

Gruß Micha
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon stg53 » Mi 13. Dez 2017, 10:32

......Not-Luftversorgung taucher: was haltet ihr davon den ganzen bailout schnick schnack, innere atemregler etc weglassen und statt dessen im hinteren bereich der haube (unsichtbar) einen 15-20cm langen gas-/wasserdichten reißverschluß installieren?

der umlaufende messingstreifen auf franz skizzen hat was. wir würden damit eine größerer grundsteifigkeit erreichen. kann das messingblech dann nicht auch gleich die funktion der mebran übernehmen?

#ulf
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon Franz » Mi 13. Dez 2017, 11:19

Hallo Freunde im kreeftschen Geiste!

Das umlaufende Messingblech muß gut 3 bis 4 mm dick sein, damit es die seitlichen Schlauchanschlüsse gerade hällt, wenn die Schläuche dran biegen und ziehen. Aber wer weiß, es kann sicher Schall aufnehmen und an den Sprachanschluß weiterleiten. Die Hauptarbeit soll hier die Membran erledigen, mal sehn wie sie unter o,5 bar Druck funktioniert, Ich fürchte nicht sehr gut. Wenn ich nur wüsste, wen man da mal fragen könnte. . . den Orgelbauer vielleicht.

Notluftversorgung, wie groß machen wir den Helm eigentlich? Ich habe hier einen Kupferhelm, da passt mein Kopf mit Lungenautomat gut rein.

Manchmal denke ich, wir machen uns zuviele Sorgen. Der Testtauchgang findet auf einer Leiter statt, die am stalsunder Hafenkai angelehnt ist. Unser Taucher steigt mit einer Leine gesichert auf 3 oder 5 Meter Wassertiefe und bleibt dort 5 Minuten. Ein Sicherungstaucher ist dabei. Selbst wenn aus irgend einem Grund viel Wasser in den Anzug läuft (Torpedotreffer) oder die Luftversorgung weg bleibt (Blitzschlag), haben wir unseren Taucher in wenigen Sekunden mit dem Kopf wieder über Wasser. Einem trainiertem Taucher dürfte das nix ausmachen.

Gruß,
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Re: Nachbau des Tauchanzugs von Peter Kreeft

Beitragvon Franz » Mi 13. Dez 2017, 15:00

Hai!

Zu Schalldosen und Membranen findet man allerhand im Internet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schalldose
Man kann sie in Ebay kaufen.
Sie können eine strukturierte Oberfläche haben:
s-l225.jpg
s-l225.jpg (8.86 KiB) 7903-mal betrachtet


Membranen werden am äußeren Rand in Gummi gelagert. Werden sie fest eingebaut, stört das die Funktion erheblich. Bei unserem Projekt kommt noch der einseitige Luftdruck dazu. Konsequenterweise sollte unser Schallschlauch daher mit Wasser gefüllt sein. . . von beiden Seiten wäre der Druck gleich . . . Ob das funktioniert? Was würde Peter K. dazu sagen?

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