DRÄGER Ventile

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Re: DRÄGER Ventile

Beitragvon Franz » So 1. Mär 2015, 18:08

Drägerianer!

Weiland habe ich mein PTG, obwohl die Reserve nicht gezogen war, restlos leer atmen können. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, daß die Schließbolzen-Dichtung defekt war. Daraufhin habe ich mehrere Reserveventile kontrolliert, bei vier von sechs Ventilen war die Dichtung ebenfalls defekt. Das ist sicher altersbedingt.

Reserveventil .jpg
Im Vordergrund sind die Schließbolzen mit den defekten schwarzen Dichtscheiben zu sehen.

Das Problem wird also bei euren Dräger-Reserveventilen mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls auftauchen. Ich frage mal in Atemschutzwerkstätten dazu nach. Vielleicht gibt es noch Ersatzteile oder man kann die Dichtung selbst erneuern. Der schwarze Werkstoff ist härter als Gummi aber weicher als Nylon. Das könnte PVC sein.

: )
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Re: DRÄGER Ventile

Beitragvon Franz » Sa 7. Mär 2015, 07:25

Reservisten!

Die Dräger-Reserve kann vor dem Tauchgang geprüft werden. Öffnet man das Ventil, muß der angezeigte Druck ca. 40 bar unter dem Fülldruck liegen. Der Druckmesser muß nach dem Ziehen der Reserve ca. 40 bar mehr, bzw. den ganzen Flaschendruck anzeigen.

Ist der Druckunterschied geringer, ist die Druckfeder altersschwach. Sie kann mit speziellen dünnen Scheiben justiert werden.

Zeigt der Finimeter vor dem Ziehen der Reserve bereits den vollen Flaschendruck, ist der Schließbolzen undicht. Bei Reserveventilen "neuerer" Bauart mit gelbem Hebelschutz aus Kunststoff, hat dieser zwei Dichtscheiben:
1 x außen am unteren ende, 1 x innen an dem kleinen Schließbolzen
L1120443#.jpg


Hier der Reserveschließbolzen von Ventilen älterer Bauart mit Hebelschutzblech aus verchromtem Messing:
L1120442#.jpg
Die Druckfeder "22" ist nicht rostfrei. Statt eines kleinen Schließbolzens, wurde eine Ventilkugel verwendet "18".

img623#.jpg
img623#.jpg (72.1 KiB) 16148-mal betrachtet


Der kleine Schließbolzen, bzw. die Ventilkugel "18" öffnet sich beim Füllen oder wenn man Luft überstömen läßt.

Ich bin noch dabei herauszufinden ob oder wie man die Dichtungen erneuern kann.

: )
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Zuletzt geändert von Franz am So 8. Mär 2015, 09:40, insgesamt 8-mal geändert.
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Re: DRÄGER Ventile

Beitragvon Monomat » Sa 7. Mär 2015, 15:03

Hallo miteinander,

meine mit Nyonmaterial (aus einem Kabelbinder ausgestanzt) erneuerte Dichtung hält seit ca. 2 Wochen. Die Dichtung im Reserveventil könnte evtl. genauso erneuert werden. Schwierig ist, die alte Dichtungsscheibe aus dem Messingteil zu bekommen.

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Re: DRÄGER Ventile

Beitragvon Franz » So 8. Mär 2015, 06:52

Micha,

wie funktioniert das Reserveventil von Medi, läßt sich damit auch die Flasche öffnen? Ich habe so ein Ventil noch nie von innen gesehen. . .

: )
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Re: DRÄGER Ventile

Beitragvon oxydiver » So 8. Mär 2015, 08:04

Hi,
da verweise ich mal auf Lothars Seite, er hat die beiden Medi Varianten gut gegenübergestellt: http://www.seveke.de/tauchen/altes/2med ... tm#reserve

Meine Alte Reserve wollte ich aber demnächst mal öffnen, da es sich bei nicht gezogener Reserve schwer atmet und das Fini pendelt (wenn ich den Bericht allerdings lese scheint das Pendeln normal zu sein). Ich mach dann Fotos. Die alte Reserve sieht der Drägerschen auch verdächtig ähnlich :-)

Micha
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Reserve alt.jpg (35.22 KiB) 16146-mal betrachtet
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Re: DRÄGER Ventile

Beitragvon Franz » Sa 14. Mär 2015, 19:30

Jungs,

heute war Werkstattag!

Reserve 1.JPG
Die alten Dichtungen wurden an der Drehbank herausgedrechselt. Als Werkzeug fungierte ein kleiner Feinmechanikerschraubenzieher. Das müsste man auch an einem Bohrständer machen können.

Reserve 2.JPG
Hier die beiden Schließbolzen nach dem Ausdrechseln ohne Dichtungen.

Reserve 3.JPG
Dann wurden verschiedene Dichtungen ausprobiert. Gummi als auch Silikon (hier im Bild) haben nicht funktioniert. Beide Werkstoffe sind zu weich, selbst nur 100 Bar zischen daran vorbei. Erst Teflon brachte den gewünschten Erfolg. . . . Ich tauche jetzt mal eine Weile damit. Mal sehn wie sich das bewährt.


: )
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Re: DRÄGER Ventile

Beitragvon Franz » Mo 16. Mär 2015, 06:52

Schrauber!

Über Nacht hab ich das Ventil mit nicht gezogener Reserve offen gelassen. Der Druck ist nicht angestiegen : ) Es schleicht also keine Luft an den Teflondichtungen vorbei. Teflon hat noch den Vorteil, daß man die Dichtscheiben in die Schließbolzen einpressen kann. . . .

: )
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Re: DRÄGER Ventile

Beitragvon oxydiver » Mo 16. Mär 2015, 07:08

... und würde auch für Sauerstoff/Nitrox funktionieren so der Rest auch entsprechend gereinigt ist. POM/Nylon lässt sich auch einpressen, man nimmt eben was man hat.

Micha
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Re: DRÄGER Ventile

Beitragvon Franz » Do 14. Mai 2015, 14:05

Teflon-Reservisten!

Heute war ich zum dritten mal damit im Wasser und die Flaschen ließen sich bei nicht gezogener Reserve leeratmen. . . seuftz. Das ist vor dem Tauchgang schon beim Gerätecheck aufgefallen. . . Wirklich erklären kann ich das nicht, denn in der Werkstatt hat die Teflondichtung einwandfrei funktioniert. Also nix mit Teflon, es wäre zu schön gewesen, nochmal seuftz. Die Suche nach dem richtigen Dichtmaterial geht also weiter. . .

Schließbolzen.JPG
Die schwarze Dichtscheibe könnte aus 1, 5 mm dickem PVC sein. Ihre Oberfläche ist hochglanzend (hier im Bild nicht zu erkennen), Gummi wäre matt.


: )
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