Anfrage von Dräger

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Anfrage von Dräger

Beitragvon Franz » Di 27. Jan 2015, 15:35

Hallo Zusammen!

Wir haben eine Anfrage von Dräger zu deren Druckkammern bekommen! Hat jemand nähere Informationen dazu? Ich nehme an, sie waren auf Öl-Bohrinseln im Einsatz. Fotos der Kammern folgen weiter unten.

Gruß,
Franz


Hallo Herr Rothbrust,
im Moment häufen sich die Anfragen nach Informationen zu Tauchkammern. Anscheinend wurden Sie in Zusammenarbeit mit der Firma Hein, Lehmann & Co. entwickelt. Herr Köbnik möchte gerne wissen, wann wir mit der Firma zusammengearbeitet haben und in welchem Zusammenhang wir die Kammer bzw. Kugel eingesetzt haben.
Können Sie da vielleicht auch weiterhelfen?

Viele Grüße,
Claudia Rohn

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Drägerwerk AG & Co. KGaA
Moislinger Allee 53-55
23558 Lübeck, Germany

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Telekom
Gesendet: Montag, 26. Januar 2015 19:03
An: Rohn, Claudia
Betreff: Re: Zusammenarbeit Firma Hein, Lehmann & Co.

Sehr geehrte Frau Rohn,

vielen Dank für Ihre Antwort über die ich mich sehr gefreut habe.
Es handelt sich um zwei Tauchkammern, wobei eine mit Decom 2 bezeichnet ist.
Leider gibt es keine Modell oder Typ Bezeichnung für die andere Tauchkammer bez. Tauchkugel.

Interessant wäre in dem Zusammenhang auch, wofür die Tauchkammer bez.
Tauchkugel Ihrerseits damals eingesetzt wurden.
Ich schätze es handelt sich um Aufnahmen aus den 50er Jahren.
Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Bemühungen und Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen

Olaf Köbnik

Tauchkammer-Rohrkörper DECOM2.jpg

Tauchkammer-Rohrkörper.jpg

Tauchkugel.jpg
Zuletzt geändert von Franz am Mi 28. Jan 2015, 07:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anfrage von Dräger

Beitragvon Christian » Mi 28. Jan 2015, 00:41

Hallo Franz,

nähere Beschreibungen zu allen Bildern (Druckkammer, Tauchkammer) findet man im Buch "Tauchtechnik Band II" von Gerhard Haux. Man wird wahrscheinlich zu diesem Thema kein besseres Buch finden.

Beim oberen Bild scheint es sich um die Einschleusige Behandlungskammer auf Seite 35 zu handeln.
Das mittlere Bild scheint eindeutig Dräger-Tauchkammer TK 100 zu sein (Buch Seite 83). Diese Kammer kam laut Buch auf dem deutschen Forschungsschiff "Friedrich Heinke" der Biologischen Anstalt Helgoland zum Einsatz.
Das untere Bild zeigt eine sphärische Tauchkammer auf großem Batterierahmen. Diese Kammer konnte seitlich an eine Deckdekompressionskammer angeflanscht werden. (Buch Seite 138 mit Bild und Beschreibung)

Wo und wann diese abgebildeten Kammern zum Einsatz kamen steht leider nicht im Buch.

Gruß
Christian
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Re: Anfrage von Dräger

Beitragvon Christian » Mi 28. Jan 2015, 23:40

Hallo Franz,

ich habe noch etwas zu diesen Druck- und Tauchkammern gefunden und zwar im Buch "Raumfahrt in die Meerestiefen" von Karl-Heinrich Wiemer.

Auf den Seiten 31 - 43 sind genaueste Beschreibungen zu diesem, bis zu dem damaligen Zeitpunkt einzigartigen, neuentwickelten Tauchverfahren mit solchen Druck- und Tauchkammern zu finden. Auch ein Interview mit den Technikern der Drägerwerke über die genaue Funktion solcher Kammern ist in einem separaten Kapitel beschrieben.

Ab 1965 arbeitete Dräger an einem völlig neuartigen kompletten Tieftauchsystem (dazu gehören auch die oben abgebildeten Kammern), welches Taucharbeiten in 200 Meter möglich machte. In Zusammenarbeit mit Shell wurde die erste Anlage für Offshore-Bohrarbeiten vor der spanischen Küste eingesetzt. Dieses neuartige Tieftauchsystem unterschied sich grundsätzlich von den Unterwasser-Laboratorien der Franzosen und Amerikaner. Während sie Ihre Laboratorien auf die entsprechende Wassertiefe absenkten und erst nach beendetem Versuch, d.h. nach Wochen oder Monaten, wieder emporholten, war die Tieftauchanlage aus Lübeck geteilt. Sie Bestand aus einer Deck-Dekompressionskammer und einer sphärischen Tauchkammer. D.h. die Taucher konnten nach dem Fahrstuhlprinzip in der Tauchkammer in die Tiefe befördert werden, wo sie mit ihren Tieftauchgeräten aussteigen konnten. Nach beendeter Arbeit- max. ein bis zwei Stunden - kehrten Sie in die Tauchkammer zurück, die dann sofort wieder nach oben gezogen wurde und aus der sie dann in die unter gleichem Druck stehende Deck-Dekompressionskammer umstiegen.

Dräger war auch maßgeblich an der Projektierung des Unterwasserlabors Helgoland beteiligt. Auch hier wurde dieses neuartige Tauchverfahren (mit obengenannten Tauchkammern) angewandt, um im Notfall einen Taucher schnell auszuschleusen und ihn in die Deck-Dekompressionskammer auf dem an der Wasseroberfläche treibenden Versorgungsschiff zu befördern.

Nähere Beschreibung des UWL-Helgoland in der Zeitschrift "Profitaucher" Nr. 3 / 98

Hoffe ich konnte Dir damit noch etwas behilflich sein.

Gruß Christian
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Re: Anfrage von Dräger

Beitragvon Franz » Mi 4. Feb 2015, 14:02

Männer,

wir sind gelobt worden:

: )
Franz


Hallo Herr Rothbrust, hallo Herr Dekker,

die lobenden Worte gebe ich nicht nur gerne weiter, sondern schließe mich ihnen an! Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Bitte richten Sie den Dank auch den anderen Kollegen aus, die Informationen zu diesem Thema beigetragen haben.

Die Frage nach dem Anlass der Recherche hat Herr Köbnik unten auch beantwortet.

Viele Grüße,
Claudia Rohn

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Re: Anfrage von Dräger

Beitragvon Franz » Mi 4. Feb 2015, 22:04

Drägeristen!

Herr Köbnik hat noch eine Frage:

Gruß,
Franz



Sehr geehrte Frau Rohn,

vielen lieben Dank für Ihre Wünsche.

Eine Frage hätte ich doch noch.
Hat Hein, Lehmann die Tauchkugel bez. Tauchkammer als Auftragsarbeit ausgeführt bez. handelt es sich um einzel- Stücke oder wurden mehrere Kammern / Kugeln von HL gefertigt?

Wissen Sie vielleicht darüber etwas?

Das währe für mich persönlich noch von Interesse.

Ich bedanke mich nochmals ganz herzlich für Ihre investierte Zeit und Mühen.

Mit freundlichen Grüßen

Olaf Köbnik
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