Taucher-Kompaß Restaurieren

Tiefenmesser, Tauchcomputer, Uhren,...

Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Franz » Fr 16. Jan 2015, 16:11

Hai Micha,
nee, die Blase bleibt drin, weil das Gehäuse keinen Membran für den Temperaturausgleich hat. Den "Royal Navy" habe ich "unter Öl" eingefüllt. Der hat einen Ausgleichsbalg aus Messing, mit dem kann man schön das Öl pumpen.

: )
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon oxydiver » Sa 17. Jan 2015, 07:26

Hallo Franz,

an die unterschiedliche Wärmeausdehnung des Öl vs Metallgehäuse hatte ich jetzt nicht gedacht. Mein mittlerweile kaputter Suunto war, als er neu war, eigentlich blaenfrei. Dann wurde er undicht und die Luftblase immer größer, hatte allerdings ein Plastikgehäuse. Aus den Innereien und einer Plastik Deko Kugel könnte man eigentlich auch so einen coolen Kompaß bauen ..... :-)

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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Franz » Sa 17. Jan 2015, 15:01

Hai Micha,

Ein Eigenbau steht auch bei mir auf dem Plan.

337.jpg
Mit diesem Kugelkompass schwimmen die SEKs in der Gegend herum. Er wird von oben oder schräg, so 45 Grad, abgelesen. Die Luftblase im Innern stört manchmal. Für uns Sporttaucher sind solche Navigationskonsolen zu groß. . . Unter Wasser ist der Vergößerungsefekt der Halbkugel weg, die Rosenkarte ist plötzlich klein.
337.jpg (64.22 KiB) 21420-mal betrachtet

C1150_en.pdf
Hier kann man ihn kaufen, der kostet so gegen 400 Euro. . .
(179.94 KiB) 2640-mal heruntergeladen

L1120152.JPG
Hier sieht man den Unterschied: Kugelkompass über Wasser, die ölgefüllte halbkugelige "Lupe" vergrößert die Rosenkarte.

L1120156.JPG
Kugelkompass unter Wasser, die Lupenvergrößerung ist durch das umgebende Wasser aufgehoben. Die Rosenkarte ist deutlich kleiner zu sehen.

340.jpg
Das ist ein "Inline" von www.deepstop.de Der ist fast Ideal: kein Kugelkompass, keine Luftblase, 30 Grad Neigbar, von oben und der Seite ablesbar, Gridring. Der Kompass kann am Armhalter verdreht und eingerastet werden (weiße Markierungen), so kann man ihn vor der Brust von oben ablesen und schräg mit ausgestrecktem Arm. Das Gehäuse ist aus Nylon CNC gefräst. Er kostet weniger als 100 Euro.

100% ideal ist der "Inline" aber auch nicht. Wegen der Neigungsfreihet ist er ca. 40mm hoch, das kann auch stören. Ich suche immernoch nach einer Ideallösung für Sporttaucher:

- große Rosenkarte
- Gridring
- von oben und der Seite ablesbar
- 30 Grad Neigungswinkel
- flach. . .
- bezahlbar. . .

Das Widerspricht sich teilweise. . . Es bleibt nur ein Eigenbau. Ich grüble derzeit über ein Konzept, daß die gelisteten Anforderungen erfüllt.
: )
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Franz » Do 22. Jan 2015, 21:20

Hallo Zusammen,

anbei eine Farbskala und Informationsblatt zum "Superluminova" Reparaturset:
Super-LumiNova Farbkarte GL.JPG

Rhabillage-Set D.pdf
In dieser pdf stehen unten die Kontaktdaten des schweizer Herstellers.
(99.81 KiB) 943-mal heruntergeladen

Die Leuchtfarben sind von verschiedener Leuchtdauer, die Dicke des Auftrags spielt auch eine Rolle.
Das Pigmentpulver ist nicht billig, es kommt noch Mehrwertsteuer hinzu und der steigende kurs des Franken. . .
Unser Hobby ist teuer geworden.

: )
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Franz » So 8. Feb 2015, 14:15

Hallo Zusammen,

hier ist der passende Tiefenmesser zum Royal Navy Kompass:
SG Royal Navy TM.jpg
Royal Navy Tiefenmesser aus den 1960er Jahren von Siebe Gorman. Foto: Atra.

Falls so einer mal irgendwo auftaucht, bitte bei mir ankingeln.

: )
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Franz » Mi 18. Feb 2015, 07:13

Hallo Micha,

den könnte ich Dir zum Nachbauen zuschicken:
Eigenbau.jpg
Das ist mein Eigenbau. Die technischen Zeichnungen sind leider nicht mehr vorhanden.


Alternativ wäre dieser Franzose geeignet:
La Spirotechnique - Beuchat.JPG
Der Hersteller ist La Spirotechnique. Hier die Variante für Beuchat. Er ist oben flach. Außendurchmesser 70 mm, Rosenkartendurchmesser 55mm, höhe 75 mm. Einen Gridring kann man leicht selber drehen. Den Kompass kann man in ein schön mit Bootslack veredeltes Teakholzbrett einlassen. Unsere einheimische "Douglasie" liefert ebenfalls ein wasserfestes Holz. Dazu noch einen Spiro- Delta Tiefenmesser und eine Taucheruhr. . . Ein Nackenband aus 8 mm weißem Tauwerk mit gespleißten Augen, das wär doch was für den Traditionalisten. . . .

Gruß,
Franz
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Franz » Mi 18. Feb 2015, 08:46

Etwa so:
L1120333.JPG
Das Brett wird nicht allzu groß. Zwischen Tiefenmesser und Uhr hätte noch ein kleines rundes Messingschild mit unserem Vereinslogo Platz. . .
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Franz » Fr 22. Mai 2015, 08:24

Freunde des Erdmagnetfeldes, der In- und Deklination!

Schaut mal hier rein: http://home.kpn.nl/js.schulte/duikloep. ... &item=home

Diese Taucherlupe funktioniert unter Wasser sehr gut. Es handelt sich um ein normales Vergrößerungsglas, welches zwischen zwei Planscheiben montiert ist. So bleibt auch unter Wasser die Lupenwirkung erhalten! Am letzten Wochenende habe ich die "Duikloep" ausprobieren können und mich der Wasserflöhe, Süßwassergarnelen und sonstigem Kleingetier erfreut.

Heureka, nach dem Prinzip könnten wir doch das Kugelkompassproblem elegant lösen:

Kompass 2.jpg
Wir bauen den Kugelkompass in ein zweites Gehäuse mit Planscheibe ein. . . Für den Unterarm muß das nicht zu groß werden, wenn ein kleiner Kugelkompass verwendet wird. Ansonsten baut man das Ding in ein "Brett". Je nach Rosenkartenlagerung, kann der Kompass auch in waagrechter Lage eingebaut werden, damit man ihn von der Seite ablesen kann. . .

Hmmm, was würde eigentlich passieren, wenn man statt der Planscheibe, einen zweiten transparenten "Dom" über den Kugelkompass stülpt, bliebe dann die Lupenwirkung des Kugelkompasses erhalten? Das müsste eigentlich funktionieren. Die Lupenwirkung der äußeren Domscheibe wäre zwar unter Wasser dahin, der darunterligende Kugelkompass ist aber in "Luft", seine Vergrößerungswirkung sollte erhalten bleiben. Das muß ich mal irgendwie ausprobieren.
Mit zweiter Domscheibe wäre das Gehäuse optisch "kleiner" als mit Planscheibe.

: )
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Franz » Mi 11. Nov 2015, 14:11

Freunde,

schaut mal, den habe ich für zwei Dutzend Euro in den USA ergattert:

Kompass Wilkie AK 30F #.jpg
Wilkie AK 30 F "AK" steht für Armbandkompass.

Messinggehäuse im PVC- Armband, flüssigkeitsgedämpft, Rubinlagerung, keine Kratzer, nur Patina, juhuuu.
Ich muß noch herausfinden, wann er gebaut wurde. Hier kann man einiges über den Hersteller finden:

http://compassmuseum.com/wrist/wrist_d4.htm#WILKIE

: )
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Lekies » Fr 13. Nov 2015, 09:29

Dann möchte ich euch auch nicht mein Schätzchen vorenthalten. Das ist das oríginale Naviboard, so wie es die Bundeswehr vor vielen Jahren in Eckernförde ausgegeben hat! Ser Tiefenmesser ist zwar typgleich, aber nicht von der BW, auch die Uhr war leider nicht mehr dabei.

Volker
Naviboard.JPG
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon oxydiver » Fr 13. Nov 2015, 15:29

Hallo Volker,

ist das Bundewehr Navi-Brett wirklich aus Holz so wie es aussieht?

Micha
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Lekies » Fr 13. Nov 2015, 19:53

Ja! fand ich auch bemerkenswert und.... es schwimmt! Hat beimTauchgang immer über mir geschwebt....
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Franz » Sa 14. Nov 2015, 07:41

Moin,

nochmal zu den Kompassen von Wilkie, Frank Liebau, ein Kompass-Sammler, hat mir diese Auskunft gegeben.

: )
Franz

Guten Morgen Herr Rothbrust,

vielen Dank für Ihre Nachricht.
WILKIE begann seine Kompassproduktion in Fürth erst Mitte der 1950er Jahre. Vor 1955 gab es keine Kompassmodelle von WILKIE. Man arbeitete besonders mit C.Stockert & Sohn und PASTO zusammen (Taschenkompasse). Fluidmodelle kennen wir nur von WILKIE und PASTO (Paul Stockert).
Vermutlich wurden die Modelle erst ab Ende der 1950er Jahre zum Verkauf angeboten. Im Katalog von 1972 sind sie noch zu finden.

http://www.die-kompassmacher.de

Viele Grüße,
Frank Liebau
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Franz » So 28. Feb 2016, 15:18

So Jungs,

jetzt aber ran:

http://www.ebay.com/itm/MILITARY-ROYAL- ... 1883644983?

Waidmannsheil!

: )
Franz
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon oxydiver » Fr 27. Mai 2016, 05:17

Hallo Orientierungstaucher,

da ich nun endlich auch den zum russischen Tiefenmesser passenden russischen Kompass bekommen habe könnte man auch mal wieder über ein Navigationsbrett a la KSK18 nachdenken. Ich habs mal auf einem Schneidebrett zusammengelegt.

navboard.jpg


Wird niedlich klein, wobei die Farbe "weiß" geht ja gar nicht :-) Die Uhr ist natürlich auch noch nicht stilecht, da bräuchte man dann eher so eine:

Taucheruhr russisch.JPG
Taucheruhr russisch.JPG (21.53 KiB) 24343-mal betrachtet
Ist dann allerdings so groß wie der Kompass.

Beim Kompass sind die Kimme und Korn Nippel abgebrochen, die waren aufgeklebt. Einen habe ich noch und könnte die aus Acryl nachfertigen. Innen sind sie mit Leuchtfarbe gefüllt. Wer hat noch ein bischen Farbe übrig? Besitzt jemand eine Anleitung zum Kompass, als scan?

Gruß Micha
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Franz » Fr 27. Mai 2016, 06:35

Michael,

schau mal hier: http://compassmuseum.com/wrist/wrist_d2.htm Den KNM findet man am Ende der Seite.

Der Betreiber der Webseite, Jean Partick Donzey, kommt in zwei Wochen nach Neustadt.

Gruß,

Franz


KNM (KHM auf Russisch)
Steckbrief: Hersteller war ein Werk der früheren Sowjetunion (es liegen momentan keine weiteren Infos vor).
Die drei Buchstaben KNM sind die Anfangsbuchstaben des russichen Wörter kompass, narutschnii, magnetnii (Kompass, Armband, magnetisch).

(Die nachstehende Beschreibung wird mit der freundlichen Genehmigung von Kim nachgedruckt. Siehe seine Website Russian Diving.)

The compass (Fig. 51) is used to work out direction under water. It can also be used on the surface during the day or night

The KNM (KHM) compass consists of the three main parts: body (4), card (3) and base (7). The compass body is a truncated cone made of transparent plastic. The bottom part of the cone is joined to the base. Scale (8) is engraved on the side surface of the body. There is 10 deg. between marks and 30 deg. between digits. Two hands are engraved on top of the body parallel to the line 0 – 180 deg. Two trackers are installed there as well: subject tracker (9) and eye tracker (2). In the middle of the base a column with a pin is fixed. The compass card rests on it. The compass card is made of the same plastic as the body. The card has two magnets placed parallel to each other. A hand is engraved on top of the card. Marks, hands, trackers on the compass body and hands on the card are covered with fluorescent paint that make it possible to use the compass in darkness.

To minimise card pressure, pin friction and stop it vibrating, the body of the compass is filled with 50% glycol solution or 43% ethanol solution. However, there is still a small air bubble left (diameter 8–10 mm). The bubble is necessary to stop pressure mounting in the body when the liquid expands. It also shows the horizontal position of the compass. When the compass is in horizontal position, the bubble is inside the circle (1) that is drawn on compass body.
The compass base is an aluminium ring that encircles the body. There is an index (6) on the base and two bars (5) used to attach the strap. The strap is used to secure the compass on a diver’s hand. The body of the compass can be easily turned in the base so that any mark can be aligned with the index. Such alignment is useful so that a diver does not have to remember a set direction under water.

To move under water or on land according to the set azimuth, its corresponding mark needs to be aligned with the index on the base. The compass needs to be in horizontal position and needs to be rotated in horizontal plane until the card hands are parallel to the body hands. The direction of the movement is decided from the index on the base.
Taucherkompass



(Bild anklicken: Ansicht zusammmen mit Metall-Schutzgehäuse)

Bedienungsanweisung - Abb. 51
(s. Übersetzung rechts) Abb. 51 - Armbandkompass
1. Kreis zum Zentrieren der Blase /
Horizontalstellung des Gehäuses
2. Visierkimme
3. Kompassscheibe
4. Gehäuse
5. Armbandösen
6. Marschrichtungspfeil
7. Grundplatte
8. Teilkreis
9. Visierkorn

knm_drawing.jpg
knm_drawing.jpg (9.59 KiB) 24340-mal betrachtet



Datenblatt
- Durchmesser: Basis 70, Lünette 55 mm
- Höhe: 35 mm
- Gewicht: 165 g
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Franz » So 29. Mai 2016, 12:40

Moin moin,

der "Engländer" mußte wieder auseinandergenommen werden. . . . Es hat sich eine Luftblase gebildet, das Gehäuse ist also undicht. Die Rosenkarte hing schief, weil einer der Stabmagneten abgefallen war.

L1160034.jpg

L1160045.jpg
Auf der Rosenkarte hat sich ein "Mulm" gebildet. Die Leuchtfarbe ist aufgequollen. Nach dem Trocknen ist die Rosenkarte wie von Zuckerguß überzogen, der sich leicht abkratzen läßt. Das Silikonöl verträgt sich nicht mit der Leuchtfarbe. Seltsamerweise ist die Leuchtfarbe auf der Innenseite der transparenten Kuppel (Bild oben, unten rechts) heil geblieben.

L1160041.jpg
Hier die beiden Stabmagnete neben dem Kompasslager. Das Kompassöl hat die Klebeverbindung gelöst. Das Lagerteil ist mit vier Schrauben, Gewindeaußendurchmesser 0,6 mm, mit der Rosenkarte verschraubt.


Jetzt ist erstmal fachlicher Rat gefragt und Ich kenne jemand, der hat fünf Jahrzehnte bei Ludolph Kompasse gebaut.
(www.ludolph.de)

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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Franz » So 26. Jun 2016, 08:55

Hallo Zusammen!

Es kommt ein neues Projekt auf uns zu:

Kompas PL-40_1.jpg
Tschechischer "PL 40", den hatte Dusan am Lingenfelder See mit im Gepäck. . . Innen ist oben ein Zwischenboden in dem die Luftblase hin und her wandern kann ohne die Rosenkarte zu berühren.

L1160346.jpg
Das Öl ist eingetrübt, die Skala "verstaubt". .

L1160348.jpg
Das Kugelgehäuse hat einen Durchmesser von 70 mm und ist mit dem unteren Boden verklebt, man sieht Luftblasen im Kleber bei genauerem Hinsehen. Wie bekommt man die Gehäuseteile auseinander? Die Klebeverbindung läßt sich vielleicht mit Wärme im Wasserbad lösen. Dusan schickt noch einen zweiten Kompass mit schief hängender Rosenkarte, an dem kann ausprobiert werden.

L1160352#.jpg
Sollte die "OP" gelingen, wird nach dem Verkleben das Öl über eine kleine 3 mm Bohrung wieder aufgefüllt (Pfeil). Das Loch wird danach mit Keber (Araldit?) versiegelt.

L1160359.jpg
Unter Wasser "schrumpft" die Rosenkarte um 1/3. . . Das schöne alte Einmachglas ist von Cecile & Jean Grepinet, darin waren eingemachte Kirschen aus dem Beaujolaise.

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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Franz » Fr 1. Jul 2016, 10:36

Freunde,
Dusans zweiter Kompass ist eben angekommen:
L1160377.jpg
So ein verschnürtes Paket erinnert an alte Zeiten, hat was.

L1160381.jpg
Die Rosenkarte hängt schief, das Öl ist trüb. . .

Hat jemand eine Idee wie man die verklebten Gehäusehälften auseinander bekommen könnte? Vielleicht im Wasserbad, aber nur unten herum. . . Es ist wohl besser vorher die Einfüllöffnung aufzubohren

Micha, sach mal watt.

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Zuletzt geändert von Franz am Sa 2. Jul 2016, 16:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Taucher-Kompaß Restaurieren

Beitragvon Franz » Fr 1. Jul 2016, 15:42

Kompass-Schrauber!

Also das Wasserbad hat nicht geholfen, der Kugelkörper und die Bodenplatte sind nicht auseinander zu hebeln. Wenn es Zweikomponentenkleber gewesen wäre, hätten sich die erhitzten Teile voneinander lösen lassen. Es ist anzunehmen, das die beiden Teile an der Klebefläche mit Lösungsmittel angelöst und zusammen gepresst wurden.
L1160386.jpg
Das Öl wurde abgelassen. Über einen dünnen "Docht" floß es Tropfen für Tropfen durch das 2,5 mm Einfülloch ins Marmeladeglas. Jetzt sieht man, daß das Magnetsystem von der Rosenkarte abgefallen oder abgebrochen ist.

Die Bodenplatte ist ein Drehteil, das erkennt man auf allen Seiten an den Bearbeitungsspuren. Um die Platte zu entfernen, müsste man sie an der Drehbank einfach abdrehen. Es stellt sich die Frage ob man das bei dem alten Instrument machen soll? So wäre zwar die Bodenplatte nichtmehr original, dafür könnte man den Kompass wieder funktionsfähig machen. . .

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