UW Arbeiten mit einer Narghile Luftversorgung

oder auch Kompaktregler genannt

UW Arbeiten mit einer Narghile Luftversorgung

Beitragvon Hugo » Mo 17. Mär 2014, 18:00

Zum Thema Schlauchverbindung.
Bereits vor mehr als 50 Jahren (etwa um 1961) haben wir bei der SOGETRAM mit Hilfe einer Schlauchverbindung zur Oberfläche über einen modifizierten Mistral Automaten unsere anstehenden Unterwasserarbeiten durchgeführt.
Die Luftzufuhr erfolgte von einer grossen 40 L Druckluft-Flasche über ein Druck-Manometer geregelt und einen langen druckfesten Gummischlauch zum Taucher.
Dieser Ablauf hatte die Vorteile, dass der Taucher keine zusätzliche Belastung auf dem Rücken trug, dass die Schlauchverbindung auch zur Signalgebung genutzt
werden konnte und das eine mehrstündige Arbeit unter Wasser, ohne zwischenzeitlich aufzutauchen, ermöglicht wurde.

Hugo
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Ausrüstung  01.jpg
Der Mistral Lungenautomat für die Narghile, die losen Schläuche werden an der Kopfhaube befestigt
Ausrüstung 01.jpg (101.13 KiB) 4626-mal betrachtet
1961 10.28.  02.jpg.jpg
Arbeiten an der Rheinbrücke Maxau / Karlsruhe zur Bergung der gesprengten Rheinbrücke
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1962  Borkum  01.jpg
Sondierungsarbeiten vor Borkum für eine Ölbohrinsel
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1963 Jan.- Febr..jpg
Befestigungsarbeiten im Brinker Hafen / Hannover im Winter 1963
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Re: UW Arbeiten mit einer Narghile Luftversorgung

Beitragvon acoen » Di 18. Mär 2014, 16:57

hallo, sehr interessant. Mich würde es interessieren, wie es mit der Sicherheit bestellt war, also z.B. bei Automatenaussetzer und dann noch unte rder Vollgesichtsmaske. Auch die Wärmedämmung bei mehrstündigem Einsatz in den Trockis-dies sieht auf den Einsatzbildern doch sehr dünn aus. Sichr so ein harter und gefährlicher Job. Gruss, Andreas
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Re: UW Arbeiten mit einer Narghile Luftversorgung

Beitragvon Hugo » Fr 21. Mär 2014, 18:32

Hallo Andreas.
Gerne beantworte ich Dir Deine Fragen zur Schlauchtaucherei bei der Sogetram.
- Die Sicherheit der Taucher wurde hier, wegen der oftmals schwierigen UW Arbeiten, stets hoch bewertet. Es stand z.B. immer ein Sicherheitsmann bereit der den Kontakt zum Taucher übernehm und auf die Signalgabe und auf die korrekte Luftzufuhr achtete. Die Lungenautomaten (hier stets der Mistral) wurden regelmässig überprüft und gewartet, sodass selbst im Winter keinerlei Blockaden zu verzeichnen waren.
- Als Wärmeschutz trug man komplettes wollenes Unterzeug, d.h. von der Kopfhaube bis hin zu den Handschuhen. Zusätzlich wurde über das Mundstück Atemluft in den Anzug geblasen, damit der Trockentauchanzug nicht direkt und fest auf dem Unterzeug auflag und sich unangenehme Druckstellen auf der Haut bilden konnten. So wurde selbst unter Eis eine Isolationsschicht erreicht, die dann auch über einen längeren Zeitraum wirksam blieb.
- Selbstverständlich waren nicht alle UW Arbeiten ein Zuckerschlecken denn normalerweise war die Sichtweite sehr eingeschränkt, Strömungen erschwerten das Einhalten der Arbeitsposition vor Ort, z.B. beim Brennschneiden von Metallteilen und bei längeren Stemmarbeiten mit dem Presslufthammer wurde der gesamte Körper durchgeschüttelt.
Die Arbeitszeit unter Wasser betrug für den Taucher jeweils 3 Stunden, in die dann aber auch anstehende Dekozeiten mit eingeflossen sind.
Alles in Allem war diese Arbeit für mich immer abwechslungsreich und interessant gewesen und natürlich auch durch eine ausgezeichnete Kollegialität in der Equipe geprägt.
Hugo
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Unterzeug im Constand Volumen Trockentauchanzug  01.jpg.jpg
Sogetram Taucher im praktischen Unterzeug
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Unterzeug im Constant Volumen Trockentauchanzug  02.jpg.jpg
Das wollene Unterzeug schuf ein gutes Isolationspolster
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